Gemäss Wikipedia beschreibt Prof. Dr. Frithjof Bergmann Punkt drei Sinn wie folgt:

„Arbeit, die man wirklich, wirklich will“

Erweitern des Wertschöpfungsbegriffs

Überprüfen von Strukturen und Prozessen)

Wer in der Schule war hat die Erfahrung gemacht, dass etwas was für einem keinen Sinn macht auch automatisch schwerer fällt umzusetzen. Was nicht heisst, dass «sinnloses» lernen bloss schlecht ist 😉. Dies am Rande.

Jede Arbeit macht Sinn…okay fast jede. Meist fehlt es daran, dass man versteht, weshalb man tut, was man tut. Und genau das ist unmöglich, wenn Mitarbeiter nur die eigene Abteilung oder Aufgabe kennen. Je grösser das Unternehmen um so öfter empfinden Mitarbeiter ihre Aufgaben als Sinnlos, weil sie nicht verstehen, dass die Zusatz Aufgabe für die nächste Abteilung eine Riesenzeitersparnis bedeuten. Für den einen Mitarbeiter ist es nur ein klick für die nächste Abteilung 15Minuten weniger Aufwand. Wenn der mit dem Klick das nicht weiss, dann interessiert ihn das auch nicht.

Ich komme aus der Hotellerie und dort steht und fällt unglaublich viel mit der Zusammenarbeit. Wenn es um das Miteinander geht, denn der Gast merkt sofort, wenn was nicht stimmt. Meinen Studenten habe ich immer empfohlen mindestens 2 Tage in jeder Abteilung zu arbeiten und im Housekeeping 5 Tage. Und die bitte an einem Stück. Warum? Weil man verstehen muss, weshalb es für den Concierge sehr wichtig ist, dass die Rezeption beim Einchecken die Autonummer aufschreibt. Das Housekeeping ist darauf angewiesen, dass die Gästekartei akkurat geführt wird. Denn wenn ich morgens schon weiss, der Gast X braucht ein spezielles Kissen, erspare ich mir, dass ich mehrfach laufen muss. Weil ich es nachträglich nochmals in Zimmer bringen muss.

Es ist für den Servicemitarbeiter zwingend, dass der Tisch auf dem Bon erscheint. Auch wenn der IT/ dem Programmierer das egal sein könnte. Doch wenn das Essen im Pass steht, können so auch die Kollegen den Service kurz übernehmen, wenn man bei einem anderen Tisch nicht wegkommt.

Dies sind alles tägliche Beispiele, die, die Arbeit und Arbeitsabläufe vereinfachen. Und wenn man sie versteht, dann machen sie SINN. Und führt sie automatischer und gerne aus.

Jede Schnittstelle im Haus muss wissen warum sie tut was sie tut. Das ist zwingend. Manchmal ist es gut, wenn jemand aussenstehendes Mal einige Tage den Mitarbeitern über die Schulter schaut und fragen stellt, warum, was, wie passiert. Am besten jemand wo null Ahnung hat von der Branche. Es tut immer gut einen völlig fremden Blick durch die Firma gehen zulassen. Schnupperstifte sind im Übrigen dafür sehr geeignet, denn die wollen in kurzer Zeit viel lernen und wissen.

Wichtig ist, dass man selbst versteht, wo klemmt es und warum tut es das. Doch der Sinn alleine macht es einfach noch nicht aus. Wenn ich mich mit meinem Arbeitgeber nicht identifiziere, als wäre es mein Unternehmen denke ich nicht mit. Alle die nach Auftrag arbeiten und keine Eigeninitiative ergreifen wollen, deren Sinn ist das Gehalt und der Urlaub, der Ihnen zusteht. Diesen Mitarbeiter fehlt genau das gleiche wie in meinem letzten Blog bzgl New Work und Freiheit. Vermutlich sind sie jedoch auch nicht an einer Arbeitsstelle, die von Herzen Freude bereitet.

Wenn ich selbst die Abläufe meines Unternehmens nicht verstehe, dann respektiere ich nicht den Einsatz meiner Mitarbeiter. Respekt, Vertrauen und vieles mehr Bilden meist auch gemeinsame Werte. Diese Punkte sind wesentlich. Ich möchte hier nicht alles von meinem letzten Blog wiederholen, doch gilt es immer und immer wieder das BewusstSEIN zu schaffen. Wenn der Fisch am Kopf stinkt, gilt es dort auch die Lösung anzugehen. Am besten im Übrigen bevor der Kopf zu stinken beginnt.

Letztens habe ich auf Social Media ein Video von einem sehr erfolgreichen Unternehmer gesehen, der Sinngemäss gesagt hat «Wenn sie heute ein grosses Problem in ihrem Unternehmen haben, dann liegt es daran, dass sie wo das Problem noch klein war, nicht hingeschaut haben!»

Für diese Aussage hätte ich ihn knutschen können. Die Vogelstrausstaktik ist nicht nur dumm, sondern auch brandgefährlich. Dieses Themä wäre jedoch einen neuen Blog wert.