Na, das ist ja mal wieder ein Titel. Ich nehme mit allen Fasern Informationen entgegen. Ein Grossteil hat damit zu tun, dass unser grösstes Organ die Haut ist. Ja, unsere Haut nimmt sehr, sehr viel entgegen. Unsere Augen, unsere Ohren, wir sind darauf eingestellt aufzunehmen. Wenn wir irgendwo ein vermeintliches Defizit haben, wie zum Beispiel, dass wir blind sind, dann werden unsere Ohren stärker geschult. Wir nehmen auf ganz viele Arten Dinge auf, wir haben unbegrenzte Möglichkeiten, Informationen auf- und entgegenzunehmen.

So sind wir alle, bloss sind sich nicht alle bewusst, dass wir dermassen viel aufnehmen. Und dann kommt noch das unbewusste Wissen oder Hellwissen, -sehen, -hören etc. dazu. Dann gibt es die, die halten es fast nicht aus in einem Raum mit Menschen, weil es einfach eine absolute Reizüberflutung ist. Damit kann man lernen umzugehen. Meist ist dies nicht das Problem, sondern die Tatsache, dass wir nicht merken, wenn jemand überfordert ist. Die Thematik wird oft als Hochsensibilität angesprochen, wenn jemand offen ist dafür. Doch gerade bei Kindern heisst es noch viel zu oft, dass diese einfach unruhig oder unausgeglichen oder sonst was sind. Ruhe und Zeit alle Eindrücke zu verarbeiten, dass ist oft die Lösung. Egal wie alt man ist.

Eine Stelle auf dieser Welt, wo man die Reizüberflutung richtig wahrnimmt, ist in Budapest. Also eigentlich ausserhalb. Wenn man mit dem Auto aus der Stadt fährt, hat es einen Schilderwald an Werbung neben der Autobahn. Dies zeigt einem sehr gut auf, dass das Hirn gar nicht nachkommt. Bei uns sind diese Schilder, so viel ich weiss, verboten. Doch haben wir mit den Push-Nachrichten auf unseren Telefonen viel den schlimmeren Schilderwald erschaffen. Es muss jeder für sich wissen, wie er damit umgehen will. Ich habe fast keine Pushnachrichten und im Urlaub ist alles ausgestellt. Pause muss sein.

Jetzt aber zurück zum Titel, nicht nur ich, sondern wir alle nehmen mit allen Fasern auf. Wichtig ist, dass wir uns bewusst sind, wie wir damit umgehen können, damit es nicht unangenehm wird. Grundsätzlich haben wir nicht nur Augen und Ohren. Es ist auch ein Grund, weswegen Kinder oft die Dinge anfassen und sie ertasten. Jedoch bevor sie es ertasten, haben sie es oft schon anders aufgenommen. Also wir nehmen unglaublich viel auf, auf verschiedene Arten und jeder Mensch individuell. Mir reicht es, wenn ich neben jemandem stehe und ich habe schon ganz oft gemerkt was, wie, wo. Da kommen Informationen ohne Ende. Das muss ich zum Beispiel lernen zu reduzieren oder zu filtern. Einerseits geht es mich nichts an, ohne Frage kein Reinsenfen. Andererseits wäre es mir gar nicht mehr möglich unter Menschen zu gehen und das fände ich sehr, sehr schade.

Es ist schlichtweg unrealistisch alles abzublocken, denn wir alle sind nun mal Menschne. Denn wir nehmen alle auf, die Frage ist wie weit man sein BewusstSEIN geschult hat oder schulen will um es mitzubekommen. Persönlich wäre ich mittlerweile etwas enttäuscht, wenn ich diese Informationen nicht mehr bekommen würde. Für mich sind sie ein liebgewonnener Anteil von mir.

Oft versuchen Menschen dieses Wissen und Gefühl von sich zu schieben. Das jedoch geht genau nicht, denn es wird wie ein Schwelbrand im Unterbewusstsein weiter aktiv sein. Und am Tag X platzt dann die Bombe. Und das ist oft der Moment, wo Arbeitgeber bemerken, dass die Mitarbeiter sich öfter krankmelden. Unkonzentriert arbeiten ist auch ein Klassiker und wenn es zu lange durchgeschleppt wurde, kommt man unterumständen bis zum Burnout. Man unterschätzt die Informationsflut, mit welcher wir klarkommen dürfen/müssen.

Es gilt für sich selbst einen Weg zu finden. Wie gehe ich mit all den Informationen, die auf mich einprasseln um? Brauche ich alle Pushnachrichten auf meinem Handy? Wenn ich nach 18Uhr keine E-Mails mehr lese, was ist das Schlimmste was passieren könnte? Und auch wenn diese Fragen nun banal klingen mögen, es hat viel mehr Einfluss auf uns, wie wir mit den Themen umgehen wie uns lieb ist.

Wenn ich merke, dass Kinder mit den Eindrücken überfordert sind. Dann empfehle ich ihnen, dass sie sich vorstellen sollen von einer farbigen Kugel umgeben zu sein. Diese wirkt als Schutz und gleichzeitig entscheiden sie selbst was zu ihnen gelangt und was nicht. Evtl. ist diese Übung ja auch was für den ein oder anderen Erwachsenen.

In diesem Sinne, ich nehme mit allen Fasern Informationen entgegen und freue mich, dass es bedeutet, dass ich ein sehr bewusster Mensch bin. Ich wünsch allen, dass sie dies auch so handhaben können. Denn es macht auch das Leben mit anderen Menschen, Mitarbeitern und Arbeitskollegen um vieles einfacher. Doch dieses Thema füllt von alleine einen weiteren Blogg.