Mir fehlen die Arbeitskräfte
Zurzeit herrscht ein sogenannter Mitarbeiter-Markt. Natürlich pfeift es nun von allen Dächern: «So werden die Mitarbeiter ausgelaugt und krank». Mal abgesehen davon, dass es einfach ungesund ist so zu kommunizieren und sowas zu konsumieren aus den Medien. Es hilft auch nichts und niemandem. Die Konsequenz der Erschöpfung ist natürlich nicht unmöglich. Fakt ist jedoch, Jammern hilft nicht. Lösen hilft.
Erschöpfung und Burnout haben den Ursprung immer im Systemischen Familienfeld. Das Arbeitsumfeld hat meist wenig damit zu tun. Es ist bloss die messbare Komponente, die das Fass zum Überlaufen bringt. Wir haben automatisch eine Verbindung zu unseren Vorfahren und mittlerweile wurde auch von der Forschung anerkannt, dass wir von unseren Vorfahren die Geschichte in der Seele mittragen. Besonders gründlich wurde dies bei Kriegsenkeln erforscht.
Die Erschöpfung kommt daher, dass wir ein sehr schwaches Bewusstsein für die Wichtigkeit unserer Seele haben. Es heisst Körper, Geist UND Seele und nicht entweder oder. Und besonders in den letzten Monaten und Jahren war es ausgesprochen wichtig, dass man sich dieser Tatsache bewusst wurde. Dieses Bewusstsein besteht auch darin, dass man sieht, dass man Pausen braucht. Dies als kurzer Exkurs in die Welt der Erschöpfung.
Was hat das mit dem Mitarbeitermangel zu tun? Na, wenn wir einfach immer so weiter machen wie immer, dann kommt es nicht anders als zuvor. Also das gilt es nicht zu unterschätzen. Wer sagt, dass man nicht einfach dem Kunden klar kommuniziert, wir können das Volumen zurzeit in der von uns gewünschten Qualität nicht stemmen? Gerne nehmen wir den Auftrag an, jedoch erledigen wir den alsbald wir ihn in der Qualität ausführen können, die wir bieten wollen. Anstelle von, wir jagen die Mitarbeiter wie wild und wenn sie ausfallen, dann schauen wir, wie wir es lösen können. Dann ist es nämlich zu spät.
So gut wie jeder Mitarbeiter ist für eine gewisse Zeit willens mehr zu geben. Doch nicht auf Dauer und das ist auch gut so. Diejenigen, welche sehr ängstlich sind, besonders wenn es um die Existenz geht, die sind länger bereit dazu. Doch leider gehen diese oft so lange über die eigenen Bedürfnisse drüber, bis es knallt und dann meist so richtig. Das kann und sollte nicht das Ziel sein, egal ob Arbeitnehmer oder Arbeitgeber.
Wenn wir alle das Gesamtbild wahrnehmen, dann können wir auch optimal lösen. Was meine ich damit? Sollen wir uns alle morgens im Büro oder online treffen um kollektiv Händchen zu halten und uns sagen, wie toll wir sind? Wenn es für das Unternehmen passt, ja bitte. Jedoch geht es mir darum, dass man bewusst die Mitarbeiter unterstützt. Zum Beispiel wenn man merkt, privat klemmt es und die Person gibt alles was ihm/ihr noch möglich ist im Beruf, doch es ist offensichtlich, dass die Ausstrahlung, das Warum und vieles mehr fehlt.
Warum nicht mit Anbietern zusammenarbeiten, welche evtl. vergünstigt oder teils auf Arbeitszeit den Mensch-Mitarbeiter unterstützen können. Und ich spreche hier nicht nur von Vergünstigungen im Fitnessstudio und Bonus wenn man mit dem Rad zur Arbeit kommt. Sondern insbesondere von der seelischen Unterstützung. Eine Systemische Aufstellung kann sehr vieles bewegen, dauert jedoch ca 3 Stunden und ist nicht günstig, da weit mehr wie 3 Stunden Einsatz besteht (in diesem Beispiel meinerseits). Die Krankenkasse trägt diese Kosten nicht. Was, wenn nun ein Arbeitgeber sich an den Kosten beteiligt. Im ersten Moment kann man denken: «Na dann habe ich Mehrkosten» Doch was, wenn dieser finanzielle Einsatz, den Ausfall des Mitarbeiters oder sogar einen Mitarbeiterwechsel verhindert?
Dies ist nur ein Beispiel, es gibt noch viele andere Möglichkeiten, die man zur Unterstützung der Mitarbeiter aktiv anbieten kann. Es geht mir darum das Bewusstsein zu wecken. Wenn wir mit den Mitarbeitern und allem voran auch mit uns bewusst, dankbar und wertschätzend umgehen, dann verlassen diese viel weniger den Betrieb wegen des Gehalts. Und falls das Gehalt doch der ausschlaggebende Punkt war. Wollen Unternehmen dann solch unbewusste Mitarbeiter wo das ganzheitliche sowohl als auch noch einiges an Potential aufweist?
Es mag jetzt ein etwas provokanter Denkanstoss meinerseits sein, doch ist es höchste Eisenbahn zu handeln. Die Schockstarre der letzten Jahre und Monate gilt es bewusst abzuschütteln. Denn das Aussen sollte das Innen und/oder Unternehmen nicht so stark beeinflussen, dass man vergisst, AM Unternehmen und MIT den Mitarbeitern zu arbeiten.
Wenn man es gesamthaft angeht, bin ich mir sicher, dass sich der Mitarbeitermangel rasch reduziert oder sich gar nicht zeigen wird. Und falls sie Unterstützung brauchen. Ich bin gerne für sie da.
