…und trotzdem braucht es eine Struktur. Und nein nicht alles von früher ist schlecht für den Firmenalltag. Ich persönlich bin zum Beispiel ein grosser Fan von Protokollen wo klar definiert ist, wer, bis wann, was erledigt hat. Mag kleinlich wirken, doch für den Workflow ist es sehr unterstützend. Was dabei einfach wichtig ist, dass man den Mitarbeitern zu verstehen gibt, weshalb es dies braucht. Es geht nämlich gerade bei sowas weniger um die Kontrolle. Sondern, darum das wenn ein Sandkorn im Getriebe ist, sich dieses rasch lösen lässt und nicht alles. Wenn dieses Bewusstsein steht, ist es 100x einfacher.

Und das mit dem Organigramm ist nicht anders. Ein Organigramm zeigt die Verantwortlichkeit auf. Ergo, alle sollen die Verantwortung für ihren Bereich wahrnehmen. Und wenn sie Hilfe brauchen, wissen sie wo abholen.

Strukturen welche bewusst gelebt werden, sind für die Vorgesetzten kein Mittel um Druck auszuüben und für die Mitarbeiter kein Grund sich eingeengt zu fühlen. Sondern eine Möglichkeit klar zu kommunizieren, wer welche Verantwortung hat. Und gleichzeitig ermöglicht es in einer Firma die Strukturen sehr frei zu leben. Das Organigramm ist quasi die Info. Wenn es über Thema X und das an Eigenverantwortung hinaus geht, dann geht die Verantwortung nach oben. Also ist es quasi ein Sicherheitsnetz, wie bei Trapezkünstlern. Dies ist die neue Form der Definition.

Somit ist quasi das Thema des heutigen Bloggs schon durch…oder?

Im Grunde kann man dies nämlich mit allem in der Geschäftswelt machen. Es ist nicht alles schlecht, es gilt es nur ganzheitlicher hinzuschauen. Was ich damit meine. Es gilt von der eher sturen Struktur, so war es bis jetzt immer, so machen wir es zukünftig auch weiterhin. Zu so war es bisher, wie könnten wir es verändern, dass es für alle in der Firma offener wirkt, dass ihre Ideen und Gedanken auch Platz haben ohne dabei die Grundstruktur zu schwächen. Im Gegenteil, es stärkt schon rein dadurch, dass Mitarbeiter mehr Verantwortung haben.

Was in der heutigen Zeit wirklich zwingend ist. Es gilt den Mitarbeitern klarer zu verstehen zu geben, dass sie Teil der Firma sind, ohne dass sie sich dabei verlieren. Konzepte, wo die Mitarbeiter quasi in der Firma wohnen, finde ich sehr bedenklich. Mir reichte schon die Erfahrung in der Gastronomie, wo man durch die verschobenen Arbeitszeiten darauf achten muss, dass man sich nicht nur noch im kleinen Kreis der Arbeitskollegen bewegt.

Mitarbeiter sollen ein MIT sein und nicht Mittel zum Zweck. Auch wenn dies evtl. etwas harrsch klingen mag, doch gibt es bis heute viel zu viele Unternehmen die Mitarbeiter als Personal bezeichnen und nur als Kosten und Aufwand sehen. Diese Sichtweise ist tödlich für das Unternehmen. Nicht sofort, reinschon dadurch, dass es noch immer viele Menschen gibt, die durch Angst geleitet werden. Diese Menschen kündigen auch eine schlechte Stelle sehr lange nicht, da diese Angst haben, dass es ihre Existenz gefährdet oder sie ihren Lebensunterhalt nicht mehr handhaben können. Und genau dieser Punkt wird ausgenutzt. Gleichzeitig finde ich es tragisch, dass einige Unternehmen lieber schlechte Mitarbeiter behalten, wie sich damit zu konfrontieren, dass diese durchaus der Auslöser für Kündigungen von anderen oder schlechte Arbeitsstimmung sein können.

Was mich am obigen Absatz jedoch am Allermeisten irritiert…wie zum Geier können gestandene Geschäftsleute (egal welchen Geschlechts) so etwas zulassen und dann noch behaupten sie haben den Laden im Griff. Es gibt ein CEO, wenn ich den irgendwo sehe, werde ich jedes Mal gätzig. Was der sagt und tut, hat mit der Realität nichts zu tun. Da er jedoch einen wirklich grossen Laden führt, ist er über vielen Dingen, vermeintlich. Langsam, aber sicher kommt die Fassade runter und es bröckelt. Man sieht es immer mehr, dadurch, dass die Menschen sich das nimmer bietenlassen auf Dauer, werden die Dinge immer durchlässiger und schwächer.

Wenn man das so liest, dann könnte man glatt denken, dass es mich freut. Tut es aber nicht, es macht mich traurig und sauer zu gleichen Teilen. Denn man kann ohne Raketenwissenschaften studiert zu haben sooo viel in kurzer Zeit am Fundament eines Unternehmens ändern und es somit stärken. Es braucht nur eine Sache dafür, den Willen sich selbst kennenzulernen und mit sich zu wachsen. Ja, dies mag eine Herausforderung sein, doch je höher die Position um so zwingender wäre diese. Doch um so seltener geschieht dies. Warum ist das so?

Irgendwo in vielen von uns schlummert noch immer dieser Mythos, Je höher die Position um so fehlerfreier gilt es zu sein. So ein Schmarren. Wir sind alle perfekt und unserer Einzigartigkeit, diesmal vorneweg. Und Menschen ohne Fehler gibt es nicht, nicht mal Roboter sind ohne Fehler, denn sie sind von Menschenhand konstruiert. Menschen die Fehler zugeben und sich entschuldigen können, geniessen ein viel höheres Ansehen wie die meisten und leben oft zufriedener.

Um zurück zum Titel zu kommen. Nicht das klassische Organigramm hat ausgedient, die bewusstere Eigene und Firmenführung ist zwingend anzugehen. Dann wir das Wort klassisch im Firmenalltag von alleine verschwinden.

Und nochmal, die Änderung ist kein Riesenakt, es gilt einfach es zu TUN.