Wer mich kennt weiss, ich sage, was ich denke, und bin mir im Klaren, dass ich nicht über alles erhaben bin. Ergo Diskussionen, Austausch, Philosophieren und vieles mehr mit Menschen empfinde ich als Bereicherung. Jedoch weiss man auch, dass es gewisse Dinge gibt, die machen mich stinksauer. Dazu gehört insbesondere, wenn man verantwortungslos mit den Kunden umgeht.

Ich finde systemische Arbeit ein geniales Tool um eine Thematik nicht nur aufzuzeigen, sondern sogleich auch in die Lösung zu gehen. Bei dieser Arbeit spielt es im Übrigen keine Rolle, ob es für Privatpersonen oder in einer Firma angewendet wird. Leider höre ich immer wieder, dass Aufstellungsarbeit begonnen wird. Sprich das Thema aufgestellt und dann fertig ist. Das ist in etwa dasselbe wie ohne Fallschirm aus dem Flugzeug zu springen.

Ohne Lösung und klare Bereinigung der Thematik hat man oft einen langen und regelmässigen Kunden. Doch dieser leidet unnötig weiter. Warum gewissen Menschen es so handhaben, weiss ich nicht und ich möchte auch keine Ideen in die Welt posaunen. Denn dies ist genauso kontraproduktiv wie aufstellen ohne Lösung.

Das Krasseste Beispiel, von dem ich weiss, ist eine Frau, die im fortgeschrittenen Alter durch eine Aufstellung erfahren hat, dass sie als kleines Kind von jemandem Missbraucht wurde. Und dann wurde nichts gelöst. Das ist in etwa, als ob man einen Eimer Sch…e über jemandem ausleert und dann sagt: «Schau selbst was damit passiert» und weg geht. Die Frau hat jahrelang darunter gelitten und es war schlimmer und nicht besser geworden. Also das Gegenteil vom Ziel wurde erreicht. Wenn das Ziel die Lösung des Problems ist und nicht das Aufwirbeln von Staub. Neben der Tatsache, dass dies absolut verantwortungslos ist, ist es auch der Hauptgrund, weshalb eine geniale Arbeit in Verruf geraten ist. Wer mit Menschen arbeitet, der hat eine riesige Verantwortung und wer sich dessen nicht bewusst ist, der sollte die Finger vor solchen Aufgaben lassen.

Natürlich kann man nun sagen, es gibt ja in dem Sinne auch keine übergeordnete Prüfung der Unternehmer die Systemische Arbeit anbieten. Das stimmt. Es gibt aber auch niemand der die Schulmedizin auf ihre Wortwahl überprüft oder schult. Und die hat nicht selten denselben Effekt wie eine unfertige Aufstellung. Unbewusst gewählte Worte haben ziemlich genau den Effekt wie eine Aufstellung ohne Lösung.

Ich hatte mit 18Jahren einen schweren Autounfall als Taxi Gast. Die Schulmedizin hat mich von Pontius zu Pilatus geschickt und es war nichts zu machen. Es kam so weit, dass ich mit Sonnenbrille, bei Regen und Nebel auf der Couch lag und TV hörte. Denn mehr ging einfach nichts mehr. Wie schuldmedizinisch nichts mehr ging, hiess es «mit 30ig sitzen sie spätestens im Rollstuhl». Jetzt bin ich 42, hüpf nicht mehr rum wie 20ig, aber ansonsten ist alles super. Geholfen hat mir damals die Kraniosakraltherapie in einem ersten Schritt und danach war die Systemische Arbeit die Lösung für das grosse Ganz.

Die Systemische Arbeit hat mir wie auch meinen Kunden schon sehr viele «unsichtbaren» und «unlogische» Themen, die klassisch Medizinisch nicht zu klären waren gelöst. Es ist in meinen Augen ein geniales Werkzeug für inneres und äusseres Wachstum ohne dabei ein Fass aufzumachen. Viele von uns «spüren», dass etwas fehlt, etwas blockiert, etwas nicht im Lot ist und vieles mehr. Doch die klassische Medizin hat dafür keine Handhabe. Sie haben für viele andere Themen geniale Lösungen, doch auf dieser Ebene ist die systemische Arbeit der bessere Begleiter.

Es wäre wünschenswert, dass die Arbeit eine Art überprüft werden könnte. Es ist jedoch ziemlich schwierig, daher mein Tipp, wenn man Systemisch begleitet werden möchte. Die Person, die es anbietet, muss einem zwingend sympathisch sein. Es ist auch wichtig, dass die Aufstellung Lösungsbasiert aufgebaut ist. Und dann muss man sich auch bewusst sein, ob man in einer Gruppe aufstellen möchte oder lieber mit einem Brett. Wenn es eine private Aufstellung ist.

Bei Firmen geht man es meistens im Team an, da verläuft es automatisch etwas anders. Als kleines Beispiel, man kann sehr gut ein Team für einen Sitzung platzieren. So, dass die Teammitglieder da hingesetzt werden, wo sie hingehören und nicht da wo sie sitzen möchten. Dies löst schon nonverbal einiges an Reaktionen aus. Und dann ist es spannend zu sehen, wie Körpersprachlich schon soooo viel abläuft, wenn die Leute den Raum betreten. Und dies ist nur eins von vielen Beispielen, wie man einfach aufzeigen kann, wo ungesehen die Themen sitzen und somit auch einfach und klar in die Lösung gehen kann.

Fakt ist, keiner von uns mag ohne Fallschirm aus einem Flugzeug springen. Wieso tun wir es dann, wenn es darum geht unsere Seelentheme zu heilen?

Ich bin sehr gespannt auf die Antworten auf diese Frage.